Montmatre – der besondere Hügel

Sacre Coer

Montmatre….der besondere Hügel

Was verbinden wir nicht alles mit diesem ganz besonderen Stadtviertel von Paris….. Boheme, Kunst, Nachtclubs wie Le Chat noir und die berühmte Mausefalle…Pigalle 😉

Stadtviertel? Eher ist es ein Hügel. Und dieser gehört auch erst seit 1860 im eigentlichen Sinne zu Paris.

Heute gehört die berühmte, wunderschöne Kuppel von Sacre Coer ganz selbstverständlich zu der berühmten Skyline von Paris.

Ein Abriss der Geschichte

Montmartre Paris
Montmartre Paris

Aber eins nach dem anderen:

Einst erhoben sich auf dem Hügel Montmatre zwei Tempel, die den göttern Mars und Merkur geweiht waren.

Steinbrüche gab es schon zu römischer Zeit in denen Gipps abgebaut wurde. Später dienten die Steinbrüche als Zufluchtsort der frühen Christen.

Montmatre heißt übersetzt Berg der Märtyrer. Um das Jahr 272 n.Chr. wurde hier der Bischhof Dionysos, heutiger Schutzpatron von Paris, wurde hier enthauptet. Der Legende nach marschierte Dyonisos alias Saint Denis 6 km weit mit seinem Kopf unterm Arm bis zum heutigen Ort Saint Denis (Heutzutage mehr für Fussball bekannt..aber immerhin auch rund 😉

Im 12. JH errichteten Benediktiner ein Kloster auf dem Montmatre um der ersten Christen zu Gedenken. Saint Pierre de Montmatre, direkt neben Sacre Coer, ist der älteste Sacralbau von Paris. Sehr mystisch. Direkt gegenüber ist der Place du Tertre.

Im 16. Jh dann begann man mit dem Bau von Windmühlen. 2 Davon gibt es noch…Wer hat nicht schon von der berühmten Moulin Rouge gehört. Nun ja..die Funktion ist heute ein wenig anders ,)

2 der Windmühlen sind heute noch erhalten und zu besichtigen.

Damals dienten die Mühlen dazu Gips zu mahlen. Gipsabbau war der wichtigste Wirtschaftsfaktor im 16. JH.

Ihr werdet es dort oben auf dem Montmarte kaum erwarten…aber es gab und gibt auch Weinberge. Ein

kleiner Hang auf der Westseite dient immer noch dem Weinanbau. Hab mir aber sagen lassen…das Gebräu sei recht sauer 😉 Wir bevorzugen Merlot…dazu mehr an anderer Stelle.

Erst am 6. Juni 1859 wurde der Montmatre von Paris eingemeindet, hatte aber immer noch ein dörfliches Flair. Dieses hat sich an manchen Stellen bis heute erhalten.

1876 begann der Bau von Sacre Coer als Mahmal des französisch-preußischen Krieges.

Seitdem thront Sacre coer von weitem sichtbar , sehr malerisch uf dem Hügel.

Im 19. Jh als Monsieur Haussmann Paris umgestaltete und ihm sein heutiges Gesicht gab mit den schönen Boulevards und Eckhäusern, wurde der Wohnraum in der Innenstadt sehr teuer (ist er heute noch….weit mehr als Köln oder München) . Das führte dazu dass viele Künstler auf den noch ländlichen und damals günstigen Montmatre zogen. Van Goghs berühmtes Ölbild „Gemüsegarten auf dem Montmatre“ von 1887 zeigt das sehr schön

Apros pos….

Künstler auf dem Montmatre

Montmatre
Montmatre

 

In der Belle Époque war der Montmatre eine sehr anrüchige Gegend. An der Pigalle am Fuß des Hügels trafen Kunst und Halbwelt aufeinander. In unzähligen Etablissements unterhalb der Baustelle der Kirche Sacré-Cœur frönten die Freigeister und Künstler jedem Laster. Sie galten als Bohemiens, als Intellektuelle, die nicht so sein wollten wie die Bourgeoisie. Das schweißte sie zusammen und inspirierte sie. Ganz viel Halbwelt flaniert nach wie vor um die Pigalle.

Die heutigen Künstler findet Ihr auf dem Place du Tetre.

Gerade diese aufgeladene Atmosphäre war es, Henri de Toulouse-Lautrec, die Picasso, van Gogh und ihre Kollegen anzog und inspirierte. Sie feierten gemeinsam und tauschten kreativen Ideen und neue Techniken aus. Die Motive für ihre Werke bezogen sie aus dem prallen Leben um sich herum und verewigten in ihren Bildern einfache Straßenszenen genauso gekonnt wie rauschende Nächte im Varieté

Das zweifellos charmanteste Museum wurde 1960 in einem der ältesten Gebäudekomplexe Montmartres eingerichtet : das sehr sehenswerte Montmatre Museum im Bel Air-Haus. Als Wohnort und Treffpunkt zog die Rue Cortot 12 zahlreiche Künstler an. Auguste Renoir hatte dort sein Atelier, genauso wie Suzanne Valadon und ihr Sohn Utrillo, Émile Bernard und Raoul Dufy.

Eine wunderschöne Sammlung befindet sich hier im Bel Air-Haus. Sie besteht aus Malereien, Plakaten, und signierten Zeichnungen von Toulouse-Lautrec, Modigliani, Kupka, Steinlen, Valadon und Utrillo… Die Besuchsstrecke kehrt auf die Geschichte des Hügels zurück und geht von dem künstlerischen Treiben, über das Bateau-Lavoir und dem Atelier in der Rue Cortot 12 mit ihrer ganzen Umgebung und dem Aufblühen der Kabarette, bis hin zur Entstehung des Lapin Agile und des Moulin Rouge. Ein Saal ist dem Cancan gewidmet, ein anderer präsentiert das Schattentheater von Henri Rivière. Diese traumhafte Kulisse zeichnete den Ruf des Kabaretts der Chat Noir.

Wunderschön restauriert ist das Atelier in diesem Musem.

Suzanne Valadon
Suzanne Valadon

Es wurde von Künstlern der „fauves“ Émile-Othon Friesz, Raoul Dufy, sowie Émile Bernard, dem Begleiter von Gauguin, und den Schriftstellern Léon Bloy und Pierre Reverdy gern genutzt.

Suzanne Valadon war dort zum ersten mal 1898. 1912 kehrt sie dorthin zurück und wohnt dort bis 1926 mit ihrem Sohn Maurice Utrillo und ihrem Geliebten André Utter. Das sogenannte Trio infernale gab der Kunst wieder eine ganz neue Richtung.

 

Atelier Suzanne Valadon
Atelier Suzanne Valadon

Die Valdon ist sehr berühmt, da sie eine der ersten weiblichen Malerinnen war, die einen eigenen Stil kreierte. Ihre Konturen sind legendär.

Drum herum sind wunderschöne Gärten. Auguste Renoir, dem Impressionisten, der an diesem Platz zwischen 1875 und 1877 gelebt und diese unbeschreibliche Schönheit der Gärten in seinen Gemälden festgehalten hat, ist der Namensgeber der Gärten

 

Montmatre Museum
Montmatre Museum

Die Renoir-Gärten bieten einen außergewöhnlichen Blick auf den Weinberg und jenseits der weiten Ebene im Norden von Paris.